Wie aus Omas Garten

Seminar-Reihe zum Thema „ Wiederentdeckung und Bewahrung alter, vom Aussterben bedrohter Gemüsesorten aus Oma`s Garten“, am 17. März, 07. Juli und 22. September.

Wer kennt sie noch, die alten Gemüsesorten, die es einst in Oma`s Garten gab. Wer erinnert sich an die bunte, formenreiche und geschmacksintensive Vielfalt und wo ist sie geblieben? Warum kennen wir die Sorten und das Gemüse nicht mehr, welches noch in Omas Garten wuchs?

Omas Garten

Welche Auswirkungen hat das Verschwinden der Sortenvielfalt auf die Gesundheit und die Ernährungssicherheit der Menschheit?

Die biologische Vielfalt, alte Obst- und Gemüsesorten und Ernährung sind in vieler Munde. Aber wie lässt sich die Vielfalt im eigenen Garten schaffen? Woher bekomme ich die alten Sorten?

Saatgut, das heute in die Supermärkte gelangt, ist in der Regel für den kommerziellen Anbau gezüchtet. Es muss viel Ertrag bringen, das Obst und Gemüse muss gleichzeitig reif sein, es soll einheitlich sein und transport- und lagerfähige Erträge liefern. Und was ist mit dem Geschmack? Dieser bleibt dabei oft auf der Strecke.
Es handelt sich bei diesem Saatgut häufig um sogenannte Hybrid-Sorten. Diese sind auf Hochleistung gezüchtet, benötigen hierzu einen intensiven Dünge- und Pestizideinsatz und können vielfach nicht vermehrt werden.
Aber die meisten Kleingärtner legen Wert darauf, ohne Chemie und über einen langen Zeitraum ernten zu können. Außerdem soll das was sie angebaut haben, besonders gut schmecken.
Über zehntausend Jahre war es gute landwirtschaftliche Tradition, dass Bauern einen Teil ihrer Ernte als Saatgut zurück behielten, um es in der nächsten Saison wieder aus zu sähen. Dieser sogenannte Nachbau, setzt allerdings samenfeste Sorten voraus.

Viele Sorten, die für Kleingärtner interessant sind, entsprechen jedoch nicht den ökonomischen Interessen des kommerziellen Anbaus und werden deshalb aus dem EU-Sortenkatalog gestrichen. Doch nur die dort aufgeführten Sorten dürfen gehandelt werden!
Nach Einschätzung der Welternährungsorganisation FAO gingen in den letzten 100 Jahren drei Viertel der noch um 1900 verfügbaren Sortenvielfalt verloren. Besonders drastisch ist dies bei Gemüsesaatgut: einige Sorten wie extra-süßer Zuckermais, Kohlrabi, Blumenkohl, Broccoli, Rettich oder Chinakohl sind im Grunde nur noch als Hybride auf dem Markt. Bei den meisten anderen in Deutschland gängigen Gemüsearten macht der Anteil der Hybrid-Sorten mehr als 70 Prozent aus.

Das Umweltbildungszentrum Wümme bietet eine Seminar-Reihe an, die die Wiederentdeckung und Bewahrung alter, vom Aussterben bedrohter Gemüsesorten aus Oma`s Garten zum Thema hat.

Hierbei kann der komplette Saatzyklus erlebnispraktisch erlernt werden: Aussaat (welches Saatgut wann), Verkreuzungsgefahr und Auswahl (Sektion der Pflanzen zur Saatguterhaltung), Ernte und Lagerung des Saatguts. Außerdem wird anhand von einzelnen Gemüsesorten, die zu beachtenden Praxisfragen wie Beschaffenheit der Anzuchtserde, welche Gemüsesorten eignen sich für welchen Garten, warum ist es so wichtig gut alte Sorten zu erhalten, usw. beantwortet.
Durch die Reihe wird die Saatgutexpertin Vera Hempel vom Hof vorm Deich (www.hofvormdeich.de) führen. Die Veranstaltungen sind ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Dachverband Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt e. V. (www.kulturpflanzen-nutztiervielfalt.org), werden von der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt gefördert und in Kooperation mit dem BUND Rotenburg durchgeführt.

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Das Seminar gliedert sich in drei Termine, die jeweils von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr statt finden: 17. März, 07. Juli und 22. September. Der Veranstaltungsort ist das Umweltbildungszentrum Wümme im Neuen Magazin, Heimathaus Rotenburg. Für alle drei Termine entsteht eine Teilnahmegebühr von 12€. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen werden unter 04261/6305674 oder a.schulenberg@ubz-wuemme.de entgegen genommen.
Die Veranstaltungen richten sich an KleingärtnerInnen und Interessierte. Sind Sie außerdem ErzieherIn / LehrerIn und betreuen einen (Schul)garten oder möchten einen neu anlegen? Es besteht auch die Möglichkeit diese Seminar-Reihe gezielt für ErzieherInnen/Lehrkräfte und die Arbeit im (Schul)garten auszurichten. Nähere Informationen im Umweltbildungszentrum Wümme.

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